Trassenbegehung in Röttgen am 20.07.2015
Mit ca. 50 Teilnehmern war die Veranstaltung am Montag Abend gut besucht. Wir hatten zu einem Spaziergang über die Trasse zwischen Röttgen und Ückesdorf eingeladen und trafen uns in Röttgen „Am Hölder“, einem großen Neubaugebiet, das direkt an einer der beiden Trassenvarianten der Südtangente liegt.
Es kamen (fast) ausschließlich Anwohner aus Röttgen und Ückesdorf sowie Bauinteressenten für das Areal „Am Hölder“. Als Vertreter der Politik konnten wir MdL Joachim Stamp, FDP, und Peter Ruhenstroth-Bauer, OB-Kadidat der SPD, begrüßen. Noch bevor die Veranstaltung eigentlich begonnen hatte, wurde Herr Stamp von Teilnehmern mit Fragen bombardiert – kein Wunder, denn es waren seine Wähler, auf die er hier traf.
Der FDP-Mann – selbst wohnhaft in Ückesdorf – war sich sicher, dass die Südtangente nicht kommen wird. Unsere Frage nach seiner und der Position der FDP zu diesem Projekt beantwortete er so: "Die FDP und auch ich persönlich sind gegen die Südtangente, aber für den Ennertaufstieg." Auf unseren Hinweis, der Ennertaufstieg allein würde aber nicht durch den Bund finanziert, also alleine auch nicht gebaut, verwies er darauf, dass der Ennertaufstieg als Einzelprojekt in der Vorschlagsliste stehe.
Zur Trassenvariante Röttgen/Ückesdorf – früher als Venusbergtunnel bezeichnet – sagte Stamp, diese sei definitiv vom Tisch. In der Diskussion sei nur noch die Variante „Anschluss Konrad-Adenauer-Damm“ - früher Mitteltunnel -, für die die Mobilitätsstudie die Richtung vorgebe. Ganz so einfach ist die Sache unseres Erachtens aber nicht: Die Mobilitätsstudie Bonn/Rhein-Sieg (2011) untersuchte sowohl die Maßnahmenkombination Ennertaufstieg (MK2 = Bündelung Siebengebirge) als auch die Maßnahmenkombination Ennertaufstieg + Venusbergtunnel (MK3 = Bündelung Siebengebirge + Südumgehung Bonn). Die Studie empfiehlt die Maßnahmenkombination 2 (Bündelung Siebengebirge), die mit 3,1 den höchsten Nutzen-Kosten-Quotienten aufweist. Die MK3 wird aufgrund eines deutlich geringeren NKQ von 2,5 nicht empfohlen. Zitat: "Die Maßnahmenkombination 3 ist mit fast 520 Mio. € Baukosten und daraus resultierenden jährlichen Kosten in Höhe von über 20 Mio. € das mit Abstand teuerste Vorhaben der untersuchten Varianten.“ Eine Festlegung auf diese Variante (Mitteltunnel) mit Anschluss an den Konrad-Adenauer-Damm ist durch nichts zu belegen. Wir sind deshalb auch der Meinung, dass wir keine der Varianten aus den Augen verlieren dürfen, und werden uns auch weiterhin um Aufklärung im Bereich Röttgen/Ückesdorf bemühen.
Für die durch einen Anschluss der Südtangente an den Konrad-Adenauer-Damm besonders belasteten Stadtteile Ippendorf, Lengsdorf, Brüser Berg planen wir eine Infoveranstaltung direkt nach den Sommerferien. Den genauen Termin erfahren Sie per E-Mail, wenn Sie in unserem Verteiler sind, oder durch Flugblätter und Aushänge in den genannten Stadtteilen.
Schaufenster Bonn-Artikel zur Trassenbegehung
GA-Artikel zur Trassenbegehung
Karte 'Verlauf linksrheinische Trasse‘ aus Mobilitätsstudie 2011