Vereinsziele
Plattform für unsere Arbeit:
Grundlage und Ausgangspunkt für die künftige Arbeit des überparteilichen Vereins ist seine satzungsgemäße Zweckbestimmung in §2 Absatz 1, die wie folgt lautet:
(1) Zweck des Vereins ist, in der Siebengebirgsregion einzutreten für
a. die Erhaltung, den Schutz und die Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen, der Tier- und Pflanzenwelt durch Vermeidung weiterer umweltschädlicher Eingriffe in Landschaft, Luft-, Wasser- und Klimahaushalt;
b. die Weiterentwicklung einer einzigartigen europäischen Kulturlandschaft durch eine behutsame und am Menschen orientierte Raumordnung (Landesplanung und Bauleitplanung), die nicht dem Strassenverkehr Vorrang gibt;
c. die Förderung und Verbesserung umweltfreundlicher Infrastrukturmassnahmen, insbesondere des öffentlichen Nahverkehrs und
d. die verstärkte Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Vereinen und Initiativen zur besseren und schnelleren Verwirklichung vorgenannter Ziele.
1. Das Siebengebirge und sein Umland ist eine Region, in der wir gerne leben und die wir unseren Kindern als lebenswert erhalten wollen. Das Gleichgewicht zwischen städtischem und ländlichem Raum ist noch weitgehend in Ordnung. Aber wie lange noch ?
2. Allerdings ist nun auch in dieser Region die Lebensqualität gefährdet. Der Kraftfahrzeugverkehr nimmt immer mehr zu und macht vielen das Leben schwer. Grosse überregionale Verkehrswege wie die B42, die A3 und die ICE-Trasse haben bereits unheilbare Einschnitte verursacht. Die Stadt Königswinter weist mit grossem Nachdruck ein Bau- und Gewerbegebiet nach dem anderen aus und will auf der Grundlage eines Flächennutzungsplanes aus den 1970er Jahren die Einwohnerzahl in ihrem Stadtgebiet von jetzt 37200 auf 50 000 erhöhen. Bestrebungen in diese Richtung erfolgen zunehmend ohne Rücksicht auf gewachsene Strukturen und ohne sich um die Konsequenzen zu kümmern: Die notwendige Anpassung der Infrastruktur hält oft mit der Entwicklung nicht Schritt. Ähnlich sieht es in den Städten St.Augustin, Hennef und in einigen rechtsrheinischen Teilen Bonns aus. Mit den Planungen der sogenannten Südtangente und für diese ergänzenden Strassenbauplanungen würde die Lebensqualität in unserer Region vollends dem Kraftfahrzeugverkehr geopfert.
3. Um das Leben im Siebengebirge und seinem Umland lebenswert zu erhalten, dürfen Absichten und Planungen, immer mehr Flächen für Baugebiete zu erschliessen, nur mit äusserster Zurückhaltung verfolgt werden. Industrie- und grössere Gewerbeansiedlungen dürfen nicht in der Nähe von Wohn- und Erholungsgebieten vorgenommen werden. Wir fordern eine Überprüfung und Revision der noch nicht umgesetzten Entwicklungspläne, Flächennutzungspläne und Bebauungspläne. Wir treten ein für
- eine massvolle, an Siedlungen sich anschliessende Bebauung, die sich der Landschaft und dem bereits vorhandenen Charakter der Ortschaften anpasst
- für den Erhalt der landschaftstypischen und charakteristischen Siedlungsstruktur
- den Erhalt bzw. Aufbau einer überlebensfähigen Infrastruktur von Geschäften, Gaststätten, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen und die Direktvermarktung möglichst ökologischer landwirtschaftlicher Produkte. Der Wohn-, Erholungs- und Freizeitwert im Siebengebirge und seinem Umland muss erhalten bleiben.
4. Wir lehnen Planungen ab, die Landschaft durch neue Straßen zu zersplittern, insbesondere die sogenannte Südtangente. Der Verein will dazu beitragen, daß die Diskussion über Alternativen zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Siebengebirgsregion unter breiter Bevölkerungsbeteiligung geführt wird.
5. Die in unserer Region allseits geforderte Verkehrsentlastung kann nur durch Maßnahmen erreicht werden, die den Kraftfahrzeugverkehr tatsächlich vermindern. Dazu müssen insbesondere die Möglichkeiten, den öffentlichen Nahverkehr zu einer attraktiven und bequemen Alternative durch Verbesserung der Verkehrsabläufe, Netz- und Bedienungsdichte auszubauen, ausgeschöpft werden. Leider ist das öffentliche Nahverkehrsangebot auf den wichtigsten Verkehrsachsen zwischen den Ortschaften im Bergbereich der Stadt Königswinter und der Stadt Bonn völlig unzureichend. Wir werden uns daher nachdrücklich dafür einsetzen, daß insbesondere der Berufsverkehr zu den Arbeitsplatz-Zentren in Bonn in erheblich höherem Umfang über den öffentlichen Nahverkehr abgewickelt werden kann. Damit wird für viele Bürger die freie Wahl der Verkehrsmittel erst ermöglicht.
6. Um diese Ziele zu erreichen, wird der Verein:
• über Absichten, entsprechende Aktivitäten und Planungen der Städte in der Siebengebirgsregion sowie des Rhein-Sieg-Kreises, des Regierungsbezirks Köln, des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der EU rechtzeitig und umfassend informieren und aufklären
• Bürgerinteressen vertreten und gegenüber Parteien und Kommunen, Land, Bund und EU bündeln
• sich bei entsprechenden Planungen zur Raumordnung, Landes- und Stadtentwicklung einbringen und mitarbeiten
• mit anderen Gruppierungen, die sich speziell für Problemschwerpunkte aus der Siebengebirgsregion wie Südtangente, Fluglärm, Arten-, Natur- und Landschaftsschutz, sowie Mobilfunk-Sendetürme gebildet haben, zusammenarbeiten.
In diesem Sinne fühlt sich der Verein der Agenda 21 von Rio besonders verpflichtet, die insbesondere den Klimaschutz und den Schutz der Artenvielfalt zum Ziel hat.
7. Der Verein setzt sich im Rahmen seiner Tätigkeit mit politischen Entscheidungsträgern, kommunalen und staatlichen Planungsbehörden, Unternehmen, Verbänden und anderen Beteiligten auseinander. Dies erfolgt strikt nach Massgabe der Vereinsziele. Der Verein ist parteipolitisch neutral. Er lädt alle in der Siebengebirgsregion lebenden Menschen zur Mitarbeit ein, die sich mit diesen Zielen identifizieren.